Schulfähigkeit aus schulischer Sicht

Voraussetzungen, die einem Kind den Übergang vom Kindergarten zur Schule erleichtern, die es befähigen "ein Schulkind zu werden". Die Kriterien wurden erarbeitet von Kooperationslehrerinnen des Lkr. Starnberg und Herrn Schulrat Leutenbauer.

Emotionale Schulfähigkeit

Belastbarkeit besitzen (z.B. Trennungsschmerz ertragen, nicht bei jeder Gelegenheit weinen, frühes Aufstehen, regelmäßige Abläufe)

Zuversicht und Selbstständigkeit besitzen (Kindern etwas zutrauen, sie ermuntern und bestärken, Selbständigkeit: z.B. beim An- und Ausziehen, Platz herrichten, selbst etwas im Ranzen finden, auf Anweisung alleine etwas ausführen)

Enttäuschungen ertragen können (z.B. es ertragen etwas nicht zu können oder nicht auf Anhieb zu können, warten können, sich melden und nicht drankommen u.ä.)

Sich auf neue Situationen einstellen (neue Kinder – Klasse, wechselnde Lehrer, neue Räumlichkeiten, neue Umgebung)

Soziale Schulfähigkeit

zuhören können (vorlesen – erzählen lassen, lauschen)

sich in der Gruppe angesprochen fühlen (auf das Wort „alle“ reagieren, sich aus Gruppenaktivitäten nicht ausschließen, auch mitmachen, wenn man keine Lust dazu hat u.ä.)

Gefühle anderer wahrnehmen (Rücksichtnahme – andere in ihren Bedürfnissen und Gefühlen wahrnehmen und das eigene Verhalten danach ausrichten, nicht nur immer ich, ich,…)

Regelbedeutungen erfassen und sich danach richten (z.B. Hausschuhe anziehen, Garderobe aufräumen, Spielsachen wegräumen, Gesprächsregeln achten u.ä.)

Konstruktives Konfliktlöseverhalten kennen und umsetzen (nicht zuschlagen, miteinander reden, gemeinsam Lösungen bei Streitigkeiten suchen, Rollenspiele u.ä.)

Motorische Schulfähigkeit

richtige Stifthaltung – Graphomotorik (Stift entspannt in der Hand halten, beim Ausmalen Begrenzungslinien einhalten, auf flüssige Bewegungsabläufe achten)

ausschneiden (z.B. geom. Formen ausschneiden, Figuren, Tiere etc. ausschneiden)

Re/Li-Händigkeit feststellen

Schuhbänder binden können

Knöpfe, Reißverschluss auf- und zumachen können

Gleichgewichts-, taktile und kinästhetische Wahrnehmung besitzen (Körperteile gebrauchen, was kann mein Arm, Bein, etc., hüpfen, springen, hopsen, auf einem Strich gehen, Einbeinstand, Kreuzgang u.ä.)

Anmerkung: Im Vorfeld feinmotorische Störungen (wer nicht gern mit Stift umgeht, nicht gerne schreibt und malt) schon therapeutisch behandeln lassen!

Kognitive Schulfähigkeit

Konzentration und Ausdauer (beim Spiel, bei Puzzles zu schulen, Bilder fertig malen u.ä.)

auditives Kurzzeitgedächtnis (Kimspiele, Laute hören, wie viele Instrumente hörst du? U.ä.)

phonologische Bewusstheit: Reime bilden, Anlaute hören, Anlaute Bildern zuordnen, Wort in Laute zerlegen, Silben klatschen

(bitte beachten: es heißt nicht „be,de“, sondern „b,d“

Symbolverständnis (Zeichen und Wörter jagen, Entdeckungsspaziergang – P wie Parken, H wie Haltestelle…., Geheimsprache erfinden, Begriffe pantomimisch darstellen, Wörter in Gesten übertragen anhand von Lieder u.ä.)

Schriftverwendung (z.B. Namenskarten, Anstecker u. Etikette schreiben, Briefe schreiben/zeichnen, Bilder beschriften)

(bitte beachten: diese Tätigkeiten basieren nur auf den Buchstaben, die die Kinder evtl. schon kennen. Kein Buchstabenlernen im Kindergarten!)

Neugierdeverhalten und Lerninteresse zeigen

Zahl, Zählen: 1 – zu- 1 Zuordnungen, Gegenstände zählen, Erfassen der Anzahl von Objekten mit allen Sinnen, Zusammenfassen und gliedern gegenständlicher Mengen: nimm mit der einen Hand 2 Murmeln und mit der anderen Hand 3 Murmeln. Schau, wie viele Murmeln du jetzt hast!

(bitte beachten: Ob der Zahlenraum, in dem sich die spielerischen Übungen bewegen bis 6 oder bis 10 reicht, sollte sich ganz nach dem Vorwissen und dem Interesse der Kinder richten. Kein Erarbeiten eines bestimmten Zahlenraumes im Kindergarten!)

Räumliche Wahrnehmung (Spiele: lege dein Auto vor/hinter dein Kuscheltier, lege den Stift in die rechte obere Ecke des Tischs; gehen mit verbunden Augen nach Anweisung u.ä.)

Sprache

o   Deutliche Artikulation

o   Sprechen ohne Aussprachefehler

o   In Sätzen sprechen – Einwortsätzen entgegenwirken!

o   Differenzierte Ausdrucksweise (Bilderbuch anschauen und dazu sprechen, zu Bildern sprechen, Rätsel formulieren, mein Teekessel ist/kann… etc.)

Anmerkung: Bitte auf Sprach- und Artikulationsfehler achten und bei Bedarf schon vor der Schule logopädisch behandeln lassen!

Bitte beachten!

Diese Auflistung von Fähigkeiten, auf deren Erwerb im Kindergarten und im Elternhaus aus schulischer Sicht hingearbeitet werden soll, ist als Orientierungshilfe gedacht. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und unabdingbare Voraussetzung der Schulaufnahme.

(erstellt von M. Porkert, Kooperationsbeauftragte)

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